Der Bundesverband Deutscher Bestatter hat in einer kostenlosen Datenbank mehr als 700 Trauersprüche veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Zitaten, Versen, Aphorismen und Sprichwörtern des Bremer Theologen und Autors Klaus Dirschauer (87). Das Material ist auf der Website www.bestatter.de zugänglich. Es kann nach Kategorien sortiert und nach Schlagworten und Namen durchsucht werden. So könne schnell ein passendes Zitat beispielsweise für eine Traueranzeige gefunden werden, erklärte der Verband mit Sitz in Düsseldorf.
Die Datenbank umfasst den Angaben zufolge Worte aus der Bibel, aus der Philosophiegeschichte, aus der Geschichte des christlichen Glaubens und der Theologie, aus der deutschen und der internationalen Literatur sowie Sprichwörter aus mehreren Kulturen. Erstmals veröffentlicht hat Dirschauer seine Sammlung als Buch, das unter dem Titel „Worte zur Trauer“ im Münchner Claudius-Verlag erschienen ist und Vorschläge macht für Todesanzeigen, Danksagungen und Kondolenzbriefe.
Bereits 1972 analysierte der evangelische Pastor Dirschauer im Rahmen einer Dissertation mehr als 10.000 private Traueranzeigen aus Tageszeitungen auf ihren Sprachgebrauch und ihr Sprachgut hin. „Ich ermutige dazu, die Todesanzeige selbst zu schreiben und dadurch die eigene Sprachlosigkeit nach dem Tod eines nahen Menschen zu überwinden“, sagte Dirschauer dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Mit einfachen Sätzen, passenden Verben, ohne Adverbien und Adjektive.“
„Nüchternheit im Angesicht des Todes ist weder primitiv noch herzlos“, bekräftigte Dirschauer. Für ihn ist die bescheidene Form die richtige Art, um mit einer „lebensgeschichtlichen Intimität auf Abstand“ die Gratwanderung zu meistern, einen glaubwürdigen Nachruf auch nach schwierigen Zeiten zu formulieren. Emotional aufgeladene Texte wie „mein über alles geliebter Mann“ oder „herzensguter Vater“ könnten den Unversöhnlichkeiten, Konflikten und Tragödien in der Familiengeschichte leicht widersprechen.