Das baden-württembergische Innenministerium hat eine Bilanz der Razzia gegen die Vereinigung „Königreich Deutschland“ vorgelegt. Demnach sei am 13. Mai im Südwesten lediglich ein Mann, der eine Führungsrolle eingenommen haben soll, in Schwäbisch Hall von einer Durchsuchung betroffen gewesen, teilte das Ministerium in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion mit. Festnahmen oder neue Ermittlungsverfahren habe es nicht gegeben. Ein Brief sei beschlagnahmt worden.
Die durchsuchte Person war laut Ministerium maßgeblich in die Organisation von Vorträgen und Seminaren des „Königreichs Deutschland“ eingebunden. Das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) schätzt die Zahl der Mitglieder und Unterstützer in Baden-Württemberg für die zurückliegenden beiden Jahre auf eine niedrige bis mittlere dreistellige Zahl, allerdings mit steigender Tendenz.
Das „Königreich Deutschland“ habe in den vergangenen Jahren versucht, seine Strukturen im Südwesten auszubauen. So existierte laut LfV zuletzt eine niedrige zweistellige Zahl an überwiegend kleineren Unternehmen, die sich der Vereinigung angeschlossen hatten. In den vergangenen fünf Jahren hat die Organisation nach Einschätzung des LfV eine niedrige dreistellige Zahl an Veranstaltungen in Baden-Württemberg durchgeführt. Dazu zählten Seminare, Vorträge und „Vernetzungs-Wanderungen“.
Das Bundesinnenministerium hatte die Vereinigung und ihre Teilorganisationen auf Grundlage des Vereinsgesetzes verboten und aufgelöst. Am 13. Mai gab es daraufhin in sieben Bundesländern Razzien, bei denen vier Personen festgenommen wurden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht im „Königreich Deutschland“ eine extremistische „Reichsbürger“- und „Selbstverwalter“-Gruppierung. (1437/16.06.2025)