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Klosterkirche Riddagshausen feiert 750-jähriges Bestehen

Die Klosterkirche Riddagshausen in Braunschweig gehört nach Auffassung des braunschweigischen Landesbischofs Christoph Meyns zu den schönsten Zeugnissen mittelalterlicher Kirchenbaukunst. „Sie ist kein reiner Zweckbau, sondern ein aus Stein gehauenes Zeugnis des christlichen Glaubens“, sagte der evangelische Theologe am Sonntag bei einem Festgottesdienst zum 750-jährigen Bestehen der Kirche. Der Kirchenbau, mit seinen dicken Mauern, seiner großzügigen Weite und seiner staunenswerten Architektur, lade zum Rückzug aus dem alltäglichen Leben ein, in die Stille, die Meditation und das Gebet zu gehen.

In gegenwärtigen Zeiten sei für viele die Aktion wichtiger als die Kontemplation, kritisierte Meyns. „Pausen und Unterbrechungen verstehen wir als Erholung, damit der Mensch seine Arbeitsfähigkeit nicht verliert. Aber Rückzug, Stille, Besinnung, Gebet lassen sich nicht verzwecken.“ Sie seien wichtig, um als Mensch in Verbindung mit Gott zu kommen.

Das Kloster wurde im 12. Jahrhundert von Zisterziensermönchen gegründet. 1206 legten die Mönche den Grundstein für die Kirche, die nach fast 70-jähriger Bauzeit am 15. Juni 1275 geweiht wurde. Nach dem Magdeburger Dom zählt sie zu den ältesten gotischen Bauwerken Deutschlands. Das Kloster beherbergte zwischen 1690 bis 1809 unter anderem das erste Predigerseminar in Deutschland. Die Kirche ist umgeben von einem Naturschutzgebiet. Riddagshausen gilt als beliebtes Ausflugsziel und Ort für Trauungen.