Die oldenburgische Kirche will die klimaschädlichen Emissionen und Kosten ihrer Gebäude drastisch senken. Auf einer außerordentlichen Klimasynode am Sonnabend (29. März) sollen die Delegierten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg ein entsprechendes Gesetz beraten und „hoffentlich auch beschließen“, sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Kirchenparlament tagt ab 9 Uhr im Gemeindehaus der St. Johannes-Gemeinde in Oldenburg.
Dem Gesetzentwurf zufolge soll der CO2-Ausstoß bis 2035 um 90 Prozent im Vergleich zu 2018 gesenkt werden. Die Betriebskosten der Gebäude sollen um 30 Prozent gegenüber dem Stand von 2003 verringert werden. Einen gleichlautenden Beschluss hatte die Synode bei ihrer letzten Herbsttagung im ammerländischen Rastede gefasst.
Die bisherigen Beschlüsse und Kirchengesetze zum Klimaschutz seien „hübsch“, aber nicht konkret genug gewesen, sagte Blütchen. Das werde sich mit dem neuen Gesetz ändern: Bis 2028 müssten alle sechs Kirchenkreise und alle Kirchenverwaltungen ihre Pläne vorlegen. Für jedes Gebäude müsse geklärt werden, ob und wie es künftig genutzt werden soll. „Das schließt alle Gebäude vom Gemeindehaus über die Verwaltungen und die Pfarrhäuser bis hin zu den Kirchen ein“, unterstrich die Synodenpräsidentin. Auch die Kindertagesstätten müssten die Reduktionsvorgaben erfüllen.
Außerdem soll die Synode darüber beschließen, ob künftig zwei juristische Oberkirchenräte dem Leitungskollegium angehören sollen. Vor zwei Jahren hatte die Synode bereits zwei nebenamtliche Oberkirchenräte für die Bereiche Recht und Finanzen für einen Erprobungszeitraum gewählt. Dies habe sich angesichts der komplexen Aufgaben bewährt. Die Posten sollten nun im Angestelltenverhältnis dauerhaft besetzt werden, erläuterte Blütchen. Damit folge die oldenburgische Kirche der neuen Praxis in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), nichttheologische leitende Positionen nicht mehr mit Beamten zu besetzen.
Zur oldenburgischen Kirche zählen 107 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 360.000 Mitglieder an.