DÜSSELDORF – Zum Fastenmonat Ramadan haben sich die drei evangelischen Landeskirchen und die fünf katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen mit einer gemeinsamen Grußbotschaft an die Muslime gewandt. In dem in Düsseldorf veröffentlichten Schreiben rufen sie zu einem gemeinsamen Engagement für Flüchtlinge und gegen Fremdenfeindlichkeit auf. „Christentum und Islam verbindet der göttliche Grundauftrag: Sorge und Hilfe für Fremde, Geflüchtete und Verfolgte“, heißt es darin.
Aktuelle Debatten in der Gesellschaft über Flüchtlinge, aber auch über Muslime zeigten eine gefährliche Zuspitzung, warnen die leitenden Geistlichen der rheinischen, westfälischen und lippischen Kirche sowie der Bistümer und Erzbistümer von Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn. „Ängste vor ,dem Fremden‘ werden bewusst geschürt und instrumentalisiert.“
Für die christlichen Kirchen sei es vom Glauben her geboten, sich gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung zu wenden, betonen die Präsides Annette Kurschus und Manfred Rekowski, Landessuperintendent Dietmar Arends, die Erzbischöfe Hans-Josef Becker und Rainer Maria Woelki, die Bischöfe Franz-Josef Overbeck und Felix Genn sowie Weihbischof Karl Borsch. „Unser Bekenntnis zu Vielfalt und Solidarität werden wir nicht aufgeben.“ Gastfreundschaft, handfeste Solidarität und Mitgefühl seien auch Kennzeichen des Ramadan.
Für die Muslime in Deutschland hat der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr am 6. Juni begonnen. Er endet am 4. Juli. Das Fasten gehört wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam. Der Ramadan ist auch der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung stehen im Mittelpunkt, die Gläubigen entrichten die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige. epd
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