BOCHUM – Nach einem Großbrand in einem Bochumer Krankenhaus mit zwei Toten und 16 Verletzten hat sich ein Team von Notfallseelsorgern um Patienten, Angehörige und Mitarbeiter gekümmert. Neben Seelsorgern des Universitätsklinikums Bergmannsheil waren am Freitag auch Notfallexperten der Feuerwehr im Einsatz, wie ein Sprecher der Stadt Bochum sagte. Das Feuer war laut Polizei in der Nacht zum vergangenen Freitag in einem Patientenzimmer ausgebrochen.
Der Superintendent der Evangelischen Kirche in Bochum, Gerald Hagmann, reagierte tief bestürzt auf die Nachricht. „In diesen schweren Stunden sind wir in Gedanken und mit unseren Gebeten bei den Angehörigen der Toten und den Verletzten“, sagte er. „Wir beten und hoffen, dass die zum Teil schwer Verletzten schnell gesund werden und sie möglichst bald wieder bei ihren Verwandten und Freunden sein können.“ Hagmann dankte Feuerwehr, Polizei, Hilfs- und Rettungsdiensten, Krankenhausmitarbeitern und Notfallseelsorgern für ihren Einsatz.
Auch Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck rief zu Gebeten für die Toten und Verletzten auf. Er trauere mit den Angehörigen der beiden ums Leben gekommenen Patienten, sagte der Essener Bischof, und dankte ebenfalls den Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk: „Nicht zuletzt dem mutigen und beherzten Einsatz von Ärzten, Schwestern und Pflegern ist es zu verdanken, dass noch Schlimmeres verhütet wurde.“
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte angesichts des Unglücks einen besseren Brandschutz in Kliniken. Jedes Jahr komme es in Krankenhäusern rund 40 Mal zu Bränden mit Toten und Verletzten, erklärte die Stiftung. Noch häufiger brenne es in Behinderten- und Pflegeeinrichtungen. Oft blieben Traumata bei Patienten, Bewohnern, Mitarbeitern und Rettungskräften zurück. „Doch Krankenhaus- und Pflegeheimbetreiber reagieren ebenso halbherzig wie die Politik in den Ländern“, hieß es. Die Patientenschützer bezeichneten es als „absurd“, dass Sachwerte in Großlagern besser geschützt seien als Menschen in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Dort seien die meisten Bewohner nicht in der Lage, sich selbst zu retten. epd
Artikel teilen: