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Kirchenpräsidentin: Rechtsextremisten entschieden widersprechen

Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierte Kirche, Susanne Bei der Wieden, hat ihre Gemeinden zum Widerstand gegen Rechtsextremismus aufgerufen: „Mit dem christlichen Selbstverständnis, mit einer reformierten Kirchlichkeit, ist eine völkische Ideologie, die Minderheiten diskriminiert und die demokratische und rechtsstaatliche Institutionen verächtlich macht, nicht vereinbar“, schrieb die Theologin in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an reformierten Gemeinden. Solchen Äußerungen sei „entschieden zu widersprechen.“

In Teilen Deutschlands werde der wachsende Rechtsextremismus auch eine Gefahr für die Kirche, warnte Bei der Wieden. Kirchlich engagierte Menschen, die rechten Strömungen in ihrem Umfeld entgegenträten, würden eingeschüchtert und seien nicht selten das Ziel von Hetzkampagnen in den sozialen Netzwerken, berichtete die Kirchenpräsidentin.

Durch die Aufdeckung eines Treffens von AfD-Vertretern mit Neonazis sei deutlich geworden, wie weitreichend sich die Partei mit staatsfeindlichen Gruppierungen vernetzt habe und mit rechten Umsturztendenzen beschäftige. „Damit wird auch klar ersichtlich, wie gefährlich ein verharmlosender Umgang mit der AfD als angeblicher Protestpartei ist“, unterstrich Bei der Wieden.

Sie sei dankbar, dass immer mehr Menschen mit ihren Demonstrationen in zahlreichen Städten dem wachsenden Rechtsextremismus die Stirn bieten und für eine bunte und vielfältige Gesellschaft eintreten. Bei der Wieden appellierte an Pastorinnen und Pastoren, den Gedenktag an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar zu nutzen, um die kirchliche Sicht deutlich zu machen. „Wir wollen damit die Erinnerung an die Gräueltaten des Nazi-Regimes wachhalten, damit das Leben in unserem Land und unserer Gesellschaft nie wieder von Rassismus, Nationalismus und der Diskriminierung von Minderheiten beherrscht wird.“