Zu Achtung und gegenseitigem Respekt haben die Kirchenleiter im Südwesten in ihren Predigten am ersten Weihnachtsfeiertag aufgerufen. Viele Menschen sehnten sich nach Verbundenheit, sagte der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, in der Stuttgarter Stiftskirche. An Weihnachten zeige sich das stärker als im Rest des Jahres. Der christliche Glaube könne dabei helfen, diese Verbundenheit nicht nur mit Gott zu erfahren, sondern auch mit den Mitmenschen, so Gohl.
Der katholische Freiburger Erzbischof Stephan Burger rief in seiner Weihnachtspredigt zu gegenseitigem Respekt zwischen den Religionen auf: „Das Geheimnis von Weihnachten hat über 2.000 Jahre unsere Geschichte geprägt und es wird international als ein Fest der Liebe und des Friedens gefeiert, selbst in Kulturen, die sich den eigentlichen Inhalt des Festes nicht zu eigen gemacht haben.“ Es bleibe der Auftrag der Kirche, darauf hinzuweisen, „dass das Fest der Liebe und des Friedens einen tiefen Grund und Sinn hat, der sich allein in der Krippe, in diesem Neugeborenen finden lässt“, so Burger.
Jeglicher Form von Antisemitismus erteilte er eine scharfe Absage: „Das Heil kommt von den Juden – schon allein dieser Satz Jesu macht es einem jeden Christgläubigen unmöglich, antisemitisch zu denken beziehungsweise sich auf solche Gedanken einzulassen.“ (3080/25.12.2023)