Die evangelische Versöhnungskirche der Oldenburger Kirchengemeinde Ohmstede soll eine Werkstatt für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen werden. Die Kirchengemeinde und die „Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg“ stellten am Mittwoch das neue Konzept vor. Die Gemeinde will das Sakralgebäude im nächsten Jahr wegen zurückgehender Mitgliederzahlen aufgeben und entwidmen.
Die Werkstätten wollen das gesamte Areal an der Kranbergstraße mit einem Gemeindezentrum und einem Kirchenbau aus den 1960er-Jahren als Erbpacht übernehmen, sagte Wolfgang Hündling vom Vorstand der Werkstätten dem Evangelischen Pressedienst (epd). Geplant sei unter anderem, in das Gebäude mit seiner rund zehn Meter hohen Halle unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes ein zweites Haus hineinzubauen. Dort sollen Schulungsräume und vier Wohnungen entstehen. Ziel sei eine Betriebsstätte zur beruflichen Rehabilitation und Wiedereingliederung. Insgesamt rechne der Verein mit Investitionskosten von rund 5,5 Millionen Euro.
Die Kirchengemeinde sei froh, mit den Werkstätten einen guten Partner für die Übergabe gefunden zu haben, sagte Pastorin Ines Heinke. Die Gemeinde habe die Versöhnungskirche aufgrund schrumpfender Mitgliedszahlen nicht mehr halten können. Ursprünglich habe die Gemeinde über drei Kirchengebäude samt Gemeindezentren verfügt. Ein Gemeindezentrum sei bereits 2020 an die Stadt Oldenburg verkauft worden. Künftig werde sich das kirchliche Leben in der alten Ohmsteder Kirche und deren Gemeindezentrum konzentrieren.
Am 9. Februar ist laut Heinke zum Abschied ein Entwidmungsgottesdienst vorgesehen. Dann sollen die liturgischen Gegenstände feierlich aus der Kirche getragen werden. Gesucht werde noch ein Käufer für die Kirchenorgel. Diese stamme aus der renommierten Orgelwerkstatt Alfred Führer.