Klimawandel, Krieg und Krisen: Die Bischöfe zeichnen in ihren Osterpredigten ein vielfach düsteres Bild der Gegenwart. Resignation sei aber keine Lösung, so ihr Appell.
Die Kirchen in Baden-Württemberg haben sich in ihren Osterpredigten gegen Mutlosigkeit im Kampf für eine friedvollere und gerechtere Welt gewandt. Christen dürften die Hoffnung auf eine bessere Welt trotz aller Kriege und Krisen nicht aufgeben, sagte Erzbischof Stephan Burger am Ostersonntag im Freiburger Münster.
Konkret wandte er sich gegen Kürzungen in der Entwicklungshilfe und gegen ein Abrücken vom Lieferkettengesetz für bessere Arbeitsbedingungen in armen Staaten. “Wenn die Entwicklungshilfe eingeschränkt oder aufgegeben wird, wird das Elend Bedürftiger nicht gelindert. Im Gegenteil, die Not wächst und wuchert weiter. So werden Fluchtursachen vermehrt, nicht vermindert”, sagte Burger.
Die badische Landesbischöfin Heike Springhart erinnerte an leidende Menschen weltweit. Beim Gedenken an den Tod und die Auferstehung Jesu an Ostern werde Christen und Christinnen bewusst, dass “es Stille gibt, die kaum auszuhalten ist”, betonte die Bischöfin in ihrer Osterbotschaft. Sie nannte als Beispiel das Leid der Menschen in Nahost – sei es in Israel nach dem Hamas-Terrorangriff oder in Gaza.
Christen könnten zugleich darauf hoffen, so die Bischöfin, dass “am Ostermorgen das Leben zurückkommt, die bedrückende Stille den leisen Tönen der Hoffnung weicht”. Dabei sei Ostern kein triumphales Fest. Die Auferstehung Christi sei vielmehr das “Wunder neuer Hoffnung in hoffnungslosen Situationen”.
Der neue Rottenburger Bischof Klaus Krämer sagte in seiner ersten Osterpredigt, es sei wichtig, auch inmitten der aktuellen gesellschaftlichen Verunsicherung die Hoffnung auf eine gute Zukunft zu bewahren. Er verwies auf den Klimawandel und die Erschütterungen der Weltwirtschaft durch die US-Zollpolitik. Im Vertrauen auf Gott gelte es aber, Neues zu wagen und Veränderungsprozesse gemeinsam zu gestalten, um eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen zu schaffen.