Die evangelische und die katholische Kirche in Roßdorf-Gundernhausen (Landkreis Darmstadt-Dieburg) veranstalten anlässlich einer AfD-Wahlkampfveranstaltung am Samstag ein „Fest der Vielfalt“. „Wir stehen für Vielfalt, Toleranz, Offenheit und Zuflucht und stellen uns gegen menschenverachtende Parolen“, sagte der evangelische Pfarrer Wolfram Seeger dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zu dem Fest auf der Kirchwiese ab 13 Uhr seien alle Menschen eingeladen. Vereine und Parteien schickten Vertreter.
Die Ansetzung einer Wahlkampfveranstaltung durch die AfD in der Bürgerhaushalle ab 17 Uhr habe die Idee zum ökumenischen „Fest der Vielfalt“ hervorgebracht, erläuterte Seeger. „Wir wollen keine Gegenveranstaltung machen, sondern ein Fest für unsere Werte.“ Familien mit Kindern seien willkommen. Besucher brächten Essen und Trinken mit und teilten es an einer großen Tafel. Die Einladungen seien in verschiedenen Sprachen gedruckt und richteten sich auch an Einwanderer und Flüchtlinge. Zu Beginn der Wahlkampfveranstaltung in der Halle werde es eine ökumenische Friedensandacht geben, zu der auch Menschen anderer Religionen eingeladen seien.
Auf der Kirchwiese werde eine Bühne nicht für politische Reden, sondern für Musik und kulturelle Vorführungen aufgebaut, erklärte Andrea Rücker von der Evangelischen Kinder- und Jugendarbeit Roßdorf-Gundernhausen. Auf Bettlaken würden die Flaggen der Herkunftsländer von Bewohnern und Gästen gemalt, um deren Vielfalt anschaulich zu machen. Für Kinder gebe es Spielstationen. Die Bildung einer Menschenkette solle deutlich machen, dass viele unterschiedliche Bürger zusammenhalten. Die Friedensandacht parallel zum Beginn der AfD-Veranstaltung widme das Gebet der Toleranz, Akzeptanz und dem Respekt und wende sich gegen Diskriminierung aller Art. Das Evangelische Dekanat und Kirchenpräsident Volker Jung unterstützten das Fest.
Daneben hat die DGB-Jugend Darmstadt zusammen mit dem Bündnis gegen Rechts Darmstadt zu einer Gegendemonstration ab 15.30 Uhr vor der Bürgerhaushalle aufgerufen. SPD, Grüne, Die Linke und weitere Verbände beteiligen sich an dem Aufruf.