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Kirche wird für Fledermausschutz ausgezeichnet

Die evangelische Laurentiuskirche in Rheinsberg ist als fledermausfreundliches Gebäude ausgezeichnet worden. Die Plakette des brandenburgischen Landesumweltamtes sei dort am Dienstag angebracht worden, sagte Pfarrer Christoph Römhild dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Rheinsberg. Seit rund 25 Jahren beherberge die Kirche ein sogenanntes Wochenstubenquartier des Großen Mausohrs, hieß es. Dort seien inzwischen rund 80 weibliche Fledermäuse der geschützten Art heimisch.

Das Große Mausohr ist mit einer Flügelspannweite von gut 40 Zentimetern die größte heimische Fledermausart in Deutschland und ist von der Organisation „BatLife Europe“ für 2024 und 2025 zur Fledermaus des Jahres gekürt worden. Als Wochenstube wird das Quartier bezeichnet, in dem Fledermausweibchen im Sommer ihre Jungtiere zur Welt bringen und gemeinsam aufziehen. Der Umweltverband Nabu bezeichnet das Große Mausohr als typische Kirchenfledermaus.

In Brandenburg gibt es nach Angaben des Umweltministeriums nach derzeitigem Stand 21 besetzte Wochenstuben des Großen Mausohrs. Das Fledermausquartier in der Rheinsberger Laurentiuskirche habe eine große Bedeutung für die Region, hieß es. Es sei eines der wenigen bekannten Reproduktionszentren der Art im nördlichen Teil Brandenburgs und wachse mit Unterstützung von ehrenamtlichen Fledermausschützern stetig.

Die Auszeichnung für ein besonders „fledermausfreundliches Gebäude“ wurde nach Ministeriumsangaben in Brandenburg erstmals 2009 an das „Haus der Athleten“ in Potsdam verliehen. Seitdem wurden 24 weitere Auszeichnungen vergeben.