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Kirche verurteilt heimliches Filmen eines queeren Gottesdienstes

Ein neurechter Youtuber filmt heimlich einen queeren Uni-Gottesdienst in Berlin und spottet über die Beteiligten. Der Berliner Bischof Stäblein reagiert eindeutig.

Queere Menschen sind in vielen Ländern nach wie vor Hass ausgesetzt (Symbolbild)
Queere Menschen sind in vielen Ländern nach wie vor Hass ausgesetzt (Symbolbild)Imago / Ralph Peters

Die evangelische Kirche in Berlin hat das heimliche Filmen eines queeren Universitätsgottesdienstes in der Berliner Sophienkirche durch einen neurechten Youtuber scharf verurteilt. „Wir sind bestürzt über die Verächtlichmachung und Hetze gegen den ersten queeren Universitätsgottesdienst, die in den sozialen Medien verbreitet wird“, erklärten Bischof Christian Stäblein, Synoden-Präses Harald Geywitz und die Berliner Pröpstin Christina-Maria Bammel in Berlin.

Solches unangemeldetes, verdecktes Filmen verletze nicht nur die Regeln öffentlicher Kommunikation. Es stelle auch einen Angriff auf die Integrität der Gottesdienstteilnehmenden dar.

Spott für queere Menschen

„Gottesdienste sind safe spaces für alle, insbesondere für queere Christ:innen in unseren Gotteshäusern“, betonten Stäblein, Geywitz und Bammel. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesiche Oberlausitz (EKBO) stehe für die Rechte queerer Menschen in Gesellschaft und Kirche: „Wer sie angreift, greift uns alle an.“

Der Berliner Youtuber Leonard Jäger hat auf seinem Kanal „Ketzer der Neuzeit“ einen heimlichen Mitschnitt des Gottesdienstes veröffentlicht und darin über die Beteiligten gespottet. In dem Video kommt auch die Influencerin Jasmin Neubauer, Betreiberin des reichweitenstarken Instagram-Kanals „liebezurbibel“, zu Wort. Die nach eigenen Worten bekennende Christin versucht, mit Bibelstellen zu belegen, dass Homosexualität in der Kirche nichts zu suchen hat.

Auch Jäger hat mit allein 224.000 Abonnenten allein auf Youtube eine große Reichweite. Bekannt wurde er unter anderem als „Querdenker“-Unterstützer.