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Kiews Bürgermeister Klitschko: Ukraine ist kriegsmüde

Auf diplomatischer Ebene wird derzeit intensiv nach Wegen gesucht, um den jahrelangen Ukraine-Krieg endlich zu beenden. Ein prominenter ukrainischer Politiker schließt schmerzhafte Zugeständnisse nicht länger aus.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sieht eine wachsende Kriegsmüdigkeit in der Ukraine und plädiert für eine Verhandlungslösung mit Russland. Der “Bild”-Zeitung sagte er: “Jeder in unserem Staat, in unserem Land ist müde von diesem Krieg.” Die Ukrainer hätten dafür einen riesigen Preis bezahlt: “Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unserer Bürgern. Hunderte von Städten sind zerstört. Ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert.”

Der ehemalige Box-Weltmeister betonte vor diesem Hintergrund: “Wir müssen eine diplomatische Lösung finden.” Dabei schloss er Gebietsabtretungen nicht aus. Auf entsprechende Forderungen Russlands angesprochen, wich Klitschko aus: Es sei “viel zu früh, darüber zu sprechen”. Präsident Wolodymyr Selenskyj müsse schwierige Entscheidungen treffen.

Am 15. August wollen sich US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska treffen, um Möglichkeiten für einen Frieden in der Ukraine auszuloten. Dabei könnte laut Trump auch über einen “Gebietstausch” gesprochen werden. Details nannte er nicht. Die ukrainische Regierung lehnte Gebietsabtretungen als Voraussetzung für einen Waffenstillstand bisher stets ab. Allerdings hat Angreifer Russland in den vergangenen Monaten immer mehr Territorium im Osten der Ukraine eingenommen.