Der Flughafensozialdienst am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) steht möglicherweise vor dem Aus. Die Flughafengesellschaft des BER habe wenige Tage vor Weihnachten die Finanzierung zum Jahresende komplett eingestellt, teilte die Caritas Berlin mit. Damit verliere der einzige Mitarbeiter nicht nur wenige Tage vor dem Jahreswechsel seinen Arbeitsplatz. Menschen, die in einer Hauptreisezeit am Flughafen stranden oder Probleme haben, „stehen von heute auf morgen allein da“.
Nadine Schröder, Geschäftsführerin des Trägers In Via Berlin, zeigte sich fassungslos: „Damit haben wir nicht gerechnet.“ Sie forderte die Flughafengesellschaft auf, die Streichung zurückzunehmen und eine auskömmliche Finanzierung zur Verfügung zu stellen.
Flughafensozialdienst-Konzept gleicht Bahnhofsmission
Nach Angaben von In Via wurde der Flughafensozialdienst jährlich von der Flughafengesellschaft mit bis zu 60.000 Euro zur Finanzierung einer Sozialarbeiter-Stelle unterstützt. Dazu habe In Via jährlich 10.000 Euro Eigenmittel eingebracht. Die Kosten für das Jahr 2025 lägen für die 75-Prozent-Stelle bei 75.000 Euro.
Das Angebot des Flughafensozialdienstes ähnelt den Angaben zufolge dem Konzept der Bahnhofsmissionen. Es richtet sich an alle Menschen, die sich am Flughafen aufhalten, an Hilfe suchende Reisende, Abholer, Besucher rund Mitarbeiter auf dem Flughafen.
Schröder betonte: „Das alles wird in wenigen Tagen wegfallen.“ Es werde ein funktionierendes Beratungssystem auseinandergerissen. „Man hat uns monatelang im Unklaren gelassen“, beklagte Schröder.