Als “enttäuschend” hat das katholische Kompetenzzentrum für Demokratie und Menschenwürde den Ausgang der Bayernwahl bewertet. Der Projektleiter Nordbayern, Martin Stammler, nannte es auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Nürnberg “erschreckend”, dass die AfD wahrscheinlich die stärkste Oppositionfraktion im neuen Landtag bilden werde.
Seine Einrichtung werde auch künftig “offen darstellen, wo die Partei gegen Grundrechte verstößt und mit dem christlichen Menschenbild unvereinbare Positionen vertritt”. Der Wahlkampf habe gezeigt, dass das Thema Menschenwürde bei Migrationsfragen offenbar keine Rolle mehr spiele. “Da ertrinken Menschen auf dem Mittelmeer und wir reden in Deutschland nur über Sicherheitspolitik”, bedauerte der Bildungsreferent.
Stammler: Zusammenarbeit mit der AfD darf es nicht geben
Zur Frage des künftigen Umgangs mit der AfD sagte Stammler: “Die Brandmauer muss unbedingt stehenbleiben.” Eine Zusammenarbeit dürfe es nicht geben. Im Einzelfall müsse jedoch geprüft werden, ob Abgrenzung oder eher konfrontative Auseinandersetzung die bessere Entscheidung sei.
Das Kompetenzzentrum für Demokratie und Menschenwürde wurde 2018 von der Freisinger Bischofskonferenz gegründet. Ziel war, menschenfeindlichen und antidemokratischen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft mit Bildung, Beratung und Vernetzung zu begegnen. 2019 wurde das Zentrum mit seinen beiden Standorten Freising und Nürnberg ausgebaut.