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Katholischer Anti-Rassismus-Preis geht an Frauen, die Mut machen

Die katholische Kirche ehrt Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit: Mit 78 Bewerbungen war das Interesse am Preis groß. Neben dem Hauptpreis wurden drei weitere Projekte ausgezeichnet.

Einen Press gegen Rassismus und Hass verleiht die katholische Kirche
Einen Press gegen Rassismus und Hass verleiht die katholische KircheImago / Christian Ohde

Das Projekt “Frauen, die Mut machen” des Caritasverbandes Minden erhält den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Das Caritas-Projekt rücke Geschichten von Frauen in den Mittelpunkt, die allein aus Kriegsgebieten nach Deutschland gekommen seien, teilten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mit. Dabei würden ihr Ankommen, ihre Schwierigkeiten und mangelnde Akzeptanz thematisiert, so die Begründung der Jury. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

“Das Projekt des Caritasverbandes setzt darauf, Fluchterfahrungen von Frauen zur Sprache zu bringen”, würdigte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp die Frauengruppe. Der zweite Preis wird in diesem Jahr zweimal vergeben: Mit ihm zeichnet die katholische Kirche Pfarrer Vinzenz Brendler für sein Aufstehen gegen Rassismus in Pirna aus. Geehrt wird auch ein Wohnungsvermittlungsprojekt des Verbandes In Via in München. Der Sonderpreis für Initiativen von Schulen und jungen Menschen geht an die Maria-Ward-Realschule in Burghausen (Bayern) für ihr Engagement gegen Rassismus.

Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit: Preisverleihung im Mai

Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Man wolle zeigen, wie vielfältig das antirassistische Engagement der Kirche in Deutschland sei, so Stetter-Karp. Stefan Heße, katholischer Flüchtlingsbischof in Deutschland, sagte: “Wir erleben massive Versuche, Rassismus salonfähig zu machen und die Gesellschaft zu spalten.” Mit dem Preis wolle man Initiativen stärken, die dagegen vorgehen. Insgesamt hatten sich 78 Institutionen oder Personen um den Preis beworben. Die Preisverleihung findet am 6. Mai in Berlin statt.