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Katholikenkomitee: Veränderungen entschlossen vorantreiben

Die Ergebnisse der am Dienstag veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) der Katholischen und Evangelischen Kirche sind aus Sicht des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ein “deutliches Signal, Veränderungen entschlossen vorantreiben zu müssen”. Man sehe klar, “dass der Wandel der Kirche in der postmodernen Gesellschaft nicht schnell und nicht nachhaltig genug gelingt”, erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Mittwoch in Berlin. Die Untersuchung zeige, dass der angestoßene Reformprozess des Synodalen Weges “die richtige Richtung” anzeige.

Die katholische Kirche erlebe einen massiven Vertrauensverlust in der Gesellschaft. Gleichzeitig erwarteten Kirchenmitglieder, Mitglieder anderer Religionen sowie Konfessionslose von den Kirchen soziales und politisches Engagement. Das ZdK nehme sich dieser Forderung etwa im Bereich Klimaschutz, Menschenwürde und sozialem Ausgleich an, so Stetter-Karp. Gleichzeitig seien aber weitere Reforminitiativen innerhalb der Kirche nötig.

Es sei erschreckend, dass nur neun Prozent der Befragten in der KMU erklärt hätten, noch Vertrauen in die katholische Kirche zu haben, betonte Stetter-Karp. Insgesamt biete die Studie einen unverstellten Blick auf die Religiosität in Deutschland. Ähnlich hatte sich am Dienstag der Vorsitzende der Kommission für Pastorale Fragen in der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, geäußert.

Es müssten neue Wege gefunden werden, wie religiöse und nicht-religiöse Menschen miteinander sprechen können, verlangte Stetter-Karp. Dazu müssten sich die Kirchen für die Lebensfragen der Nichtreligiösen öffnen. Zugleich sei es eine spannende Herausforderung, “säkularen Menschen von der Bedeutung des Religiösen zu erzählen und Religion als Gewinn für das eigene Leben anzubieten”, betonte die ZdK-Präsidentin.