Mit Blick auf den anstehenden Wahlkampf befürchtet das oberste Laiengremium der Katholiken in Deutschland, dass eine Spaltung in der Gesellschaft weiter zunimmt. Niemand dürfe zum Sündenbock gemacht werden.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat mit Blick auf den anstehenden Wahlkampf vor einer zunehmenden Diskriminierung von Migranten gewarnt. Es sei etwa sachlich falsch und politisch nicht zielführend, Menschen mit Einwanderungsgeschichte für die existierenden, teils gravierenden Probleme auf dem Wohnungsmarkt, in den Universitäten, Krankenhäusern und Arztpraxen verantwortlich zu machen, erklärte das höchste repräsentative Gremium des Laien-Katholizismus in Deutschland am Freitag in Berlin. Die Mitglieder verabschiedeten bei ihrer Vollversammlung einen entsprechenden Antrag.
“Wir verkennen nicht, dass Migration viele Kommunen vor große sozialpolitische Herausforderungen stellt”, heißt es in dem Antrag. Notwendig seien differenzierte und wirksame Konzepte im Umgang mit Erwerbsmigration, Fluchtmigration und Extremismusbekämpfung. Es sei unredlich, wenn Migration als Ursache für die Missstände vorgeschoben werde, anstatt in die soziale Infrastruktur zu investieren.
Eine Europäische Union, in der Geflüchtete kein Schutzgesuch mehr stellen könnten, wäre ein entsolidarisierter Ort. Wenn ein Leben in Frieden und Freiheit etwa durch Kriege, Vertreibung und terroristische Angriffe nicht mehr im angestammten Land möglich sei, hätten diese Menschen das Recht, zu fliehen und in geregelten Verfahren ihren Anspruch auf Schutz geltend zu machen.