Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat vor politischen Heilsversprechen gewarnt. Man habe bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump am Montag erleben können, wie sich Populisten als Erlöser darstellten, sagte Marx nach Angaben seines Erzbistums vom Donnerstag. „Das geht nicht. Heilsbringer ist nur Christus selbst“, sagte der Kardinal: „Es gibt kein goldenes Zeitalter und ähnliche Dinge, die Menschen nur irritieren und ideologisch in die falsche Richtung führen.“
Nach Angaben des Erzbistums äußerte sich Marx am Mittwochabend in der Matthäuskirche bei einem ökumenischen Gottesdienst in München anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp erinnerte in seiner Begrüßung, wie auch Marx in seiner Predigt, an das Konzil von Nizäa im Jahr 325 und das erste große christliche Glaubensbekenntnis, das in diesem Jahr 1.700 Jahre alt wird. „Das Geheimnis unseres Glaubens“ habe Christen schon vor 1.700 Jahren beschäftigt, „oft unter leidenschaftlichen Debatten“, sagte Kopp laut Erzbistum. Am Ende habe ein Bekenntnis gestanden, das „heute über Konfessionsgrenzen hinweg vereint“. Gerade jetzt brauche man diese gemeinsamen Grundlagen, die zeigten: „Aus unterschiedlichem Kulturen und Konfessionen können wir zusammenfinden.“