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Kardinal Marx: “Kirche muss bei Menschen Hoffnung wecken”

Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx stellt die Hoffnung ins Zentrum seiner diesjährigen Weihnachtsbotschaft. „Wo keine Hoffnung ist im persönlichen Leben, da beginnt die Hölle“, sagte der Theologe am Freitag im Münchner Presseclub. Der Glaube könne eine wichtige Ressource sein für Hoffnung und Kraft, deshalb seien die Kirchen gefordert, bei den Menschen Hoffnung zu wecken. „Jeder Mensch hat Möglichkeiten und kann etwas tun – wir sollten nicht ständig wiederholen, was nicht geht“, sagte Marx. Das sei auch entscheidend für die Demokratie: „Wenn alle nur tun, was sie müssen und keinen Strich mehr, dann können wir einpacken“, sagte der Kardinal.

Wer von einer Krise der Demokratie spreche, müsse darüber nachdenken, wie sie entstanden sei. In Deutschland sei deutlich zu spüren, „dass wir nach 1989 manche Verheißung nicht erfüllt haben“, sagte der Erzbischof. Die Hoffnung auf ein besseres Leben und eine gerechtere Gesellschaft habe sich nicht für alle erfüllt. Allerdings habe er nicht erwartet, dass die Lösungen dafür „in primitivem Nationalismus“ gesucht würden: „Das überrascht mich“, so Marx. Nationalismus als Antwort reiche nicht aus, sondern führe zu mehr Spaltung und zu mehr wirtschaftlichen Problemen. (00/4032/20.12.2024)