Die Kapuziner sind eine weltweite Ordensgemeinschaft, die in der Tradition und im Geist des heiligen Franziskus von Assisi steht. Nun planen sie, ihre Ausbildung in Europa neu und internationaler aufzustellen.
Die Kapuziner der deutschen Provinz mit Klöstern in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Belgien gehen neue Wege in der Ausbildung ihres Ordensnachwuchses. Ab September 2026 plant die Vier-Länder-Provinz, im irischen Rochestown bei Cork ein internationales Noviziat in englischer Sprache aufzubauen, wie die Deutsche Kapuzinerprovinz am Donnerstag in München mitteilte. Eingebettet sei dieses in ein gemeinsames Ausbildungsmodell mehrerer Kapuzinerprovinzen in Mittel- und Nordeuropa, das die verschiedenen Abschnitte der Ausbildung zum Kapuziner – Postulat, Noviziat und Juniorat – umfasse.
Bruder Harald Weber, Kapuziner und verantwortlich für die Ausbildung im Orden, wird den Neustart als Novizenmeister mitgestalten und dafür selbst nach Irland ziehen, wie es in der Mitteilung heißt. Ausbildungsort für das Postulat der Kandidaten aus Belgien, Deutschland, Niederlande und West-Österreich ist demnach Frankfurt am Main, für das Juniorat das Kloster Salzburg. Das einjährige Noviziat in englischer Sprache finde dann künftig mit den Novizen der anderen Provinzen in Irland statt. Bisher seien die Novizen der Deutschen Kapuzinerprovinz für ein Jahr im italienischen Tortona ausgebildet worden.
In dem vor zwei Jahren aufgegebenen irischen Kloster soll der Mitteilung zufolge eine Kapuziner-Gemeinschaft aus vier bis fünf Brüdern etabliert werden, zu der die Auszubildenden während ihres Noviziatsjahres dazukommen. In dem modernen Klostergebäude aus den 1990er-Jahren sei Platz für bis zu 14 Brüder. “Die Umgebung bietet ideale Bedingungen für geistliche Erfahrungen und ein Hineinwachsen in ein kontemplatives und gemeinschaftliches Leben als Kapuziner”, sagte Bruder Harald. Die Deutschen Kapuzinerprovinz zählt nach deren eigenen Angaben aktuell rund 170 Mitglieder.