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Kanzler Scholz genervt von Aktivisten beim Katholikentag

Klima-Proteste der Letzten Generation stören ein Podium mit dem Bundeskanzler am Freitag. Der reagiert scharf und fordert ein “Zuhören” ein.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat scharf auf massive Störungen durch Klima-Aktivisten der Letzten Generation beim Katholikentag in Erfurt reagiert. “Sie müssen jetzt einfach mal ganz kurz den Mund halten. Sie haben nicht das Recht, eine Veranstaltung für ein paar Hundert Menschen für sich als Privatklub zu organisieren”, sagte er bei einem Podium am Freitagvormittag.

Sechs Aktivistinnen und Aktivisten unterbrachen mehrfach die Antworten des Kanzlers und stimmten anschließend einen Sprechchor an: “Wo ist der Klimakanzler, wo?” Scholz richtete sich kritisch an die jungen Menschen: “Sie müssen ein bisschen zuhören und nicht ihr Theater-Sprech aufsagen, den Sie vorher in Agitationsgruppe geübt haben, das geht so nicht.”

Mit seiner Reaktion erntete Kanzlers Applaus des Publikums im voll besetzten Saal mit rund 800 Zuhörern. Die Moderatorin unterbrach die Veranstaltung für wenige Minuten. Einige Katholiken stimmten das Lied an “Herr, gib uns deinen Frieden.”

Mehrere Demonstranten der “Letzten Generation” wurden von den Veranstaltern aus dem Theatersaal geführt. Ihre Transparente wurden eingerollt. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, sagte anschließend, die Veranstalter hätten den Störern einen Dialog angeboten. Das ZdK teile deren Sorgen um die Bewahrung der Schöpfung. Zugleich sei es wichtig, Spielregeln der Debatte einzuhalten. Das Publikum habe das Recht, die Argumente des Kanzlers zu hören. Bei der Veranstaltung zum Thema “Gemeinschaft stärken – Gesellschaft gestalten” ging es um Verantwortung für die Demokratie.