Die Theologin Margot Käßmann hat ihre Forderung nach einer diplomatischen Initiative zur Beendigung des Ukraine-Krieges bekräftigt. Mit Blick auf die diesjährigen Ostermärsche sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Samstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), sie hoffe auf eine Wende in der öffentlichen Diskussion. Es dürfe nicht ständig nur über Waffen und Waffensysteme gesprochen werden. Vielmehr müsse es darum gehen, wie dieser Krieg beendet werden kann.
„Nur noch mehr Waffen“ brächten nach ihrer Überzeugung keinen Frieden. Käßmann betonte jedoch: „Wir sind keine Putin-Versteherinnen und Putin-Versteher.“ Der Friedensbewegung gehe es darum, dass das Töten ein Ende findet. Jeden Tag würden Soldaten und Zivilisten in diesem Krieg sterben.
Eine Friedensinitiative könne etwa so beginnen, dass diejenigen, die noch vertrauensvolle Kontakte zu beiden Konfliktparteien haben, verhandeln. „Es muss vertrauensvolle Partner geben, die mitverhandeln, dass erstmal ein Waffenstillstand kommt.“ Konkret brachte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin etwa China als Vertrauenspartner für Russland und die USA als Vertrauenspartner für die Ukraine ins Spiel: „Das könnte eine Konstellation sein.“
„Auf jeden Fall braucht es jetzt doch mal Diplomatie-Strategen statt Militär-Strategen“, sagte die frühere EKD-Ratsvorsitzende. Käßmann kritisierte in diesem Zusammenhang auch Aussagen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD): Sie wolle nicht „kriegstüchtig“ werden, sondern „friedenstüchtig“.