Die Theologin Margot Käßmann fordert verstärkte Bemühungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. „Deutschland würde es gut anstehen, eine Vermittlerrolle zu spielen“, sagte sie der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Junge Welt. Dies gelte gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte des Zweiten Weltkriegs, als Panzer in Richtung Russland und Ukraine gerollt seien.
Nun sei „die Zeit für Militärstrategen vorbei, und die für Friedensstrategen gekommen“, sagte die Theologin und Pfarrerin im Ruhestand. Die frühere hannoversche Landesbischöfin und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird am Sonntag auf der Friedenskundgebung „Stoppt das Töten in der Ukraine“ auf dem Stuttgarter Schlossplatz erwartet.
„Unser Anliegen ist, dass nicht ständig über das Liefern von Waffen gesprochen wird, sondern darüber, wie der Krieg zum Stillstand kommen kann“, sagte Käßmann über das Ziel der Kundgebung. Es sei heute schwieriger geworden, sich gegen Krieg zu engagieren. „Die Angriffe auf Pazifisten sind oft diskriminierend in der Wortwahl, man wird ständig in die Nähe der AfD oder der Putin-Versteher gestellt“, erklärte Käßmann weiter. Möglicherweise wagten viele Menschen, die für den Frieden seien, es nicht mehr, sich zu äußern.