Pandemiefolgen, Ukrainekrieg und Klimawandel machen auch Schülerinnen und Schülern psychisch zu schaffen. Ministerin Lisa Paus zieht Bilanz ein Jahr nach Start des “Mental Health Coaches”-Programm an Schulen.
Corona und Kriege, Leistungsstress und Einsamkeit: Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden nach wie vor unter großem psychischem Druck. Das sagte Bundesjugendministerin Lisa Paus (Grüne) am Montag in Berlin. Vor einem Jahr startete das Programm “Mental Health Coaches”, das Kinder und Jugendlichen an Schulen ab der fünften Klasse mittels zusätzlicher direkter Ansprechpersonen Gesprächsmöglichkeiten und psychische Hilfen bieten soll.
Es sei weiter “Bedarf da”, bilanzierte Paus. Sie habe deshalb dem Bundestag vorgeschlagen, auch 2025 Mittel zur Fortführung des Programms Verfügung zu stellen. In diesem Jahr hat es laut Angaben zehn Millionen Euro gekostet.
Motto des Modellprojekts ist “Sagen was ist – tun was hilft”. Insgesamt nehmen mehr als 100 Schulen bundesweit an dem Programm teil. 40.000 Schülerinnen und Schüler konnten demnach bisher von mehr als 1.000 Angeboten profitieren. Das Programm sei bis zu den Sommerferien finanziell abgesichert.
Kinder und Jugendliche hätten das Recht auf ein gesundes Aufwachsen, sagte Paus. Die Politik habe die Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Für den Erfolg der psychischen Unterstützung sei auch die Kontinuität wichtig.
Zahlreiche Studien belegten, dass psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren enorm zugenommen hätten. Die Mental Health Coaches sollen an den Schulen Raum für Gespräche schaffen und den Schülern und Schülerinnen Mut machen, sich bei psychischen Problemen Hilfe zu holen.