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Jüdisches Museum vergibt Jugendgeschichtspreis

DORSTEN – Drei Oberstufenschüler aus Waltrop und Bochum teilen sich den diesjährigen Margot-Spielmann-Jugendgeschichtspreis, den das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zum achten Mal vergibt. Da die von der Jury ausgewählten Arbeiten qualitativ gleichwertig seien, gehe der Preis 2016 zu gleichen Teilen an zwei Schülerinnen und einen Schüler, erklärte das Museum. Die Preise bestehen aus Büchern zur jüdischen Geschichte und Kultur sowie Gutscheinen für Museumsbesuche.
Bei dem Wettbewerb waren Schüler der Oberstufen aus Nordrhein-Westfalen aufgerufen, jüdisches Leben in ihrem Umfeld zu erforschen. Die eingereichten Facharbeiten befassten sich mit regionaler jüdischer Geschichte, Religion, Gegenwart oder der NS-Zeit. Auch Arbeiten aus dem Deutschunterricht, die sich mit den Werken jüdischer Autoren befassten, oder Projektarbeiten von Schülergruppen konnten eingereicht werden.
Evelyn-Marie Vasilyev von der Bochumer Hildegardis-Schule überzeugte die Jury mit einem Porträt über ihren 96-jährigen Urgroßvater, der im Zweiten Weltkrieg als Jude in der sowjetischen Roten Armee gekämpft hatte. Seit 1995 lebt die Familie in Deutschland. Der Schülerin sei es gelungen, durch ihr Zeitzeugen-Interview den Zweiten Weltkrieg ausschnitthaft aus der Perspektive eines jüdischen Soldaten zu schildern, heißt es in der Preisbegründung.
Die beiden anderen Preisträger von der Gesamtschule Waltrop verfassten ihre eingereichten Facharbeiten während eines zehntägigen Aufenthalts in der polnischen NS-Gedenkstätte Majdanek in der Nähe von Lublin. Dawid Barczyk recherchierte über die während der NS-Zeit durchgeführten Germanisierungsprozesse und beleuchtet in seiner Arbeit die Auswirkungen auf Polen bis in die heutige Zeit.
Finja Catherine Dickhöfer untersuchte die Wandlung des Frauenbildes zwischen 1933 und 1945 anhand der von der NSDAP herausgebrachten Frauenzeitschrift „NS-Frauen-Warte“. epd