In vielen Kulturen feiern Menschen im Herbst die Ernte, die ihnen das Überleben ermöglicht. Auch das Judentum kennt diesen religiösen Brauch. Hier dauert das Fest sogar eine ganze Woche.
Das Laubhüttenfest (Sukkot) ist neben Pessach und dem Wochenfest (Schawuot) das dritte jüdische Wallfahrtsfest. Es fällt in den jüdischen Festmonat Tischri und dauert acht Tage, um die Erntezeit zu feiern. Juden pilgerten in dieser Zeit traditionell nach Jerusalem und brachten Feldfrüchte als Opfergaben dar. Kurz nach dem Versöhnungstag Jom Kippur charakterisieren Dank und Freude das Fest. In diesem Jahr beginnt es am Montagabend (6.10.) und dauert bis zum Abend des folgenden Montags (13.10.) an.
In Erinnerung an den Exodus, den Auszug aus Ägypten, wird nach bestimmten Vorgaben die Sukka gebaut, eine mit Ästen, Stroh oder Laub gedeckte Hütte, die unter freiem Himmel stehen muss. In ihr wird während der Dauer des Festes gegessen. Besonders strenggläubige Juden schlafen in der Sukka.
An den Charakter als Erntefest erinnert der Feststrauß von Sukkot. Neben einem Palmzweig besteht er nach biblischen Vorgaben aus einem Myrtenzweig, Bachweide und der Zitrusfrucht Etrog. Sie symbolisieren in der jüdischen Tradition die gesamte Pflanzenwelt sowie die vier Charaktertypen der Menschen, die sich aus ihrer Kenntnis der heiligen Thora und dem Verrichten guter Taten ergeben. Sie stehen somit für die gegenseitige Verantwortung füreinander. Unmittelbar auf das Laubhüttenfest folgt das Fest der Thora-Freude (Simchat Tora).