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Jüdische Gemeinde ehrt Armin Laschet

Der frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ist am Mittwochabend mit der Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf geehrt worden. In der voll besetzten Synagoge der mit rund 7.000 Mitgliedern bundesweit größten jüdischen Gemeinde dankte Laschet für die Auszeichnung, die an den jüdischen Juristen Josef Neuberger (1902-1977) erinnert. Dieser war 1949 nach Deutschland zurückgekehrt und in den Nachkriegsjahren erster Justizminister in Nordrhein-Westfalen geworden, nachdem er die Schrecken des Nationalsozialismus und des Holocausts überlebt hatte.

Laschet mahnte Israel, nach einem Ende der Kämpfe gegen die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah im Nahen Osten Gespräche vor allem mit den Palästinensern wieder aufzunehmen. Gleichzeitig erinnerte er in seiner Dankesrede an die Annäherung mehrerer arabischer Staaten an Israel vor dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Damals hätten diese arabischen Staaten wie Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate einen touristischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch angestrebt. Als sich dann auch Saudi-Arabien an diesem möglichen Bund beteiligen wollte, habe der Iran möglicherweise den Terrorangriff der Hamas auf Israel angestoßen, sagte Laschet mit dem Hinweis auf Vermutungen von Fachleuten.

Der 63-Jährige verwies in seiner Rede zudem auf Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Dort habe man in einem Stadtviertel eine Moschee, eine christliche Kirche und eine Synagoge in unmittelbarer Nähe zueinander gebaut. Angesichts antisemitischer Vorfälle in der deutschen Hauptstadt sagte der Preisträger, er vermute, „dass in Teilen von Abu Dhabi ein Jude sicherer ist als in Teilen Berlins“.

Die Josef-Neuberger-Medaille wird seit 1991 von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf jedes Jahr an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Förderung jüdischen Lebens und die Erinnerung an nationalsozialistische Verbrechen verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau (SPD). 2023 war die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ausgezeichnet worden.