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Joachim Herrmann: Niemand will ab morgen Syrer abschieben

Nach dem Sturz von Machthaber Assad in Syrien fordert der bayerische Innenminister Joachim Herrmann einen differenzierten Umgang mit geflohenen Syrern in Deutschland.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) spricht sich für finanzielle Unterstützung für Syrien-Rückkehrer aus
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) spricht sich für finanzielle Unterstützung für Syrien-Rückkehrer ausImago / HMB-Media

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mahnt nach dem Sturz des Diktators Baschar al-Assad zu einem differenzierten Umgang mit den nach Deutschland geflohenen Syrern. Für eine Lagebeurteilung sei es wenige Tage dem Sieg der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) noch zu früh, sagte Herrmann im Deutschlandfunk. Niemand habe gesagt, „dass morgen mit Abschiebungen begonnen werden sollte“.

Knapp eine Million Syrer leben in Deutschland

Wegen des Bürgerkrieges in Syrien, der 2011 mit einem Volksaufstand gegen das Assad-Regime begonnen hatte, waren Hunderttausende aus dem Land nach Deutschland geflohen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums leben knapp eine Million Syrerinnen und Syrer in Deutschland.

Der CSU-Politiker Herrmann sprach sich dafür aus, jenen eine finanzielle Unterstützung zu geben, die nach Syrien zurückkehren wollen, wenn sich dort die Lage stabilisiert. Auf der anderen Seite seien eine ganze Reihe der Geflüchteten in Deutschland inzwischen auch „bestens integriert“. Diese hätten einen Arbeitsplatz und würden „dringend gebraucht“. Selbstverständlich komme niemand auf die Idee, „so jemanden wieder aus dem Land bringen zu wollen“.