Predigttext (in Auszügen)
4 Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr inträchtig gesinnt seid untereinander, wie es Christus Jesus entspricht, 6 damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre. 8 Denn ich sage: Christus ist ein Diener der Beschneidung geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; 9 die Heiden aber sollen Gott die Ehre geben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht (Psalm 18,50): „Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.“ (…) 12 Und wiederum spricht Jesaja (Jesaja 11,10): „Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais, und der wird aufstehen, zu herrschen über die Völker; auf den werden die Völker hoffen.“ 13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Eigentlich wissen wir, wie es geht: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Ehre. Nehmt einander an – Jesus Christus hat es uns vorgemacht!
Diener der Juden, Heiland für die Völker aller Welt – als Jude ist er geboren, hat er gelebt – als Jude hat er Gottes Botschaft allem Volk gebracht – dazu ist er in die Welt gekommen. Daran erinnert Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Rom.
Jesus, als Jude geboren, hat seine Stimme laut erhoben und ist mit seinem Leben dafür eingetreten, dass Gottes Botschaft allen Völkern gilt, nicht nur den Juden, sondern allen Menschen.
Als Gottessohn ist Jesus Christus auf die Welt gekommen, um Frieden zu stiften und Versöhnung. Er verzichtet auf Gewalt und auf Macht und hat nur seine Worte und sein eigenes Leben, um die Welt zu überzeugen.
Nehmt einander an, das heißt: Schaut hin und erkennt, dass ihr unterschiedlich seid, und habt Achtung füreinander. Das ist viel mehr als Toleranz. Wenn wir einander annehmen, wie wir sind, lassen wir einander gut aussehen und sind versöhnt mit der Verschiedenheit – wir empfinden Respekt für die Vielfalt. Einander anzunehmen heißt, die anderen als Nächste zu lieben und zu achten, als Menschen, die Gott uns an die Seite gestellt hat.
Nehmt einander an – wie Christus euch angenommen hat: Mach’s wie Gott – werde Mensch!
Uns anzunehmen ist Jesus Christus in diese Welt geboren Jesus Christus – der Spross Isais. Dieses Ereignis zu feiern bereiten wir uns vor, wieder einmal in dieser Adventszeit. In dieser Zeit, in der wir darauf warten, dass Gott zu uns kommt, Gott als Mensch. Um den armen und bedrängten Menschen zu allen Zeiten nahe zu sein.
Im Advent hoffen wir darauf, dass Gott uns seine ganze Fülle, seinen ganzen Reichtum, einfach alles schenkt in diesem einen Menschenkind Jesus Christus. So wie er sich der Not in der Welt angenommen hat, so erinnert uns Paulus‘ Botschaft heute daran, dass wir als Menschen auch für andere da sind: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zur Ehre Gottes.
Ehre sei Gott in der Höhe, lässt Lukas die Engel im Himmel singen in der Nacht der Geburt des menschgewordenen Gottessohnes und tragen die himmlische Botschaft in alle Welt. Zur Ehre Gottes hat Jesus gelebt und uns angenommen, wie wir sind. Damit wir errettet werden, damit wir heil werden. Daran erinnern uns die Worte des Paulus.
Nehmt einander an… Wenn wir als Christenmenschen so miteinander leben, wie Jesus uns das vorgelebt hat, dann ist das ganze Jahr Weihnachten.
In diesen großen Horizont stellt Paulus die kleine Gemeinde in Rom und jede Gemeinde überall zu allen Zeiten. Gott ist als Mensch in diese Welt gekommen, ist selbst Mensch geworden, hat den Grund unserer Hoffnung gelegt, einer Hoffnung, die größer nicht sein könnte. Weil in einem kleinen Kind Gott selbst in die Welt kam, weil in Jesus der Christus geboren wurde, weil wir in ihm Gott begegnen. Weil er uns seine Liebe geschenkt hat und weil er uns gezeigt hat, wie wir Liebe leben können.
Ab und zu ist es gut, so einen Hoffnungsschimmer mit auf den Weg zu bekommen, wie ihn Paulus der Gemeinde in Rom mitgibt: Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. In dieser Hoffnung können wir uns getrost auf den Weg machen in die letzte Woche vor dem Weihnachtsfest.