Die Bundesrepublik verzeichnet einen deutlich höheren Anteil alleinlebender Menschen als die meisten anderen Staaten der Europäischen Union. Vor allem ältere Menschen sind in einem Single-Haushalt.
Rund ein Fünftel der deutschen Bevölkerung lebt allein. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Single-Haushalte bei 20,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Damit lag Deutschland auf dem sechsten Platz der Länder mit den meisten alleinlebenden Menschen. Für die EU insgesamt liegt die Quote bei 16,1 Prozent.
Ältere Menschen wohnen laut Statistik fast doppelt so häufig solo als der Durchschnitt der Bevölkerung. Im Jahr 2023 lebten in der EU im Schnitt 31,6 Prozent der Menschen ab 65 Jahren allein in einem Haushalt. In Deutschland lag auch dieser Anteil mit 34,6 Prozent höher. Litauen verzeichnete hier mit 51,0 Prozent EU-weit den höchsten Wert. Am niedrigsten war er in der Slowakei mit 11,6 Prozent.
Als Alleinlebende gelten für die Statistiker Personen, die in einem Einpersonenhaushalt leben. Ihr Anteil stieg zwischen 2013 und 2023 in fast allen Staaten der EU an, am meisten in Bulgarien (von 8,5 Prozent auf 17,8 Prozent), Litauen (von 16,1 auf 24,6 Prozent) und Finnland (von 19,6 auf 25,8 Prozent). In Deutschland blieb der Anteil mit rund 20 Prozent in diesem Zeitraum nahezu konstant. Nur in der Slowakei ging er von 8,1 auf 3,8 Prozent zurück.
Mehr Singles als in Deutschland gab es 2023 nur in den fünf nordeuropäischen Staaten Finnland (25,8 Prozent), Litauen (24,6 Prozent), Schweden (24,1 Prozent), Dänemark (23,5 Prozent) und Estland (21,5 Prozent). Die geringsten Quoten finden sich in der Slowakei (3,8 Prozent), auf Zypern (8,0 Prozent) und in Irland (8,3 Prozent).