In Europa gilt der ehemalige EU-Kommissionspräsident weiterhin als gut vernetzt. Jean-Claude Juncker hat etwas zu sagen: zum Beispiel dem CDU-Politiker Friedrich Merz. Oder der EU-Bischofskommission.
Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bricht eine Lanze für die katholische Soziallehre und nimmt den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz in die Pflicht. “Die fundamentale Erkenntnis der katholischen Soziallehre, dass es nicht einen Kampf geben darf zwischen Kapital und Arbeit, sondern ein geordnetes Miteinander über Sozialpartnerschaft, Tarifabkommen und dergleichen bleibt für mich ein europäisches Ordnungsprinzip”, betonte Juncker in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Brüssel.
Er lese zu seiner größten Freude, dass sich auch der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, stärker in diese Richtung bewegt – “nach einigen Startschwierigkeiten”, so Juncker. “Unsere Sache ist nicht an ihrem Ende angelangt. Wenn man die Welt und die Lage der Arbeitnehmerschaft betrachtet, kommt man vielmehr zu dem Schluss, dass der große Moment der katholischen Soziallehre eigentlich erst noch kommt, egal, ob man sich offensiv zu ihr bekennt oder das tut, was sie anmahnt.” Er selbst bleibe ein Mann der katholischen Soziallehre, unterstrich der ehemalige EU-Kommissionspräsident. “Und wenn es mehr davon gäbe, wäre die Welt eine bessere.”
Juncker wird am 9. Dezember 70 Jahre alt. Jahrzehntelang prägte das Mitglied der Christlich-Sozialen Volkspartei Luxemburgs die Politik in seiner Heimat und auf europäischer Ebene.