In Deutschland kommen nach eigenen Angaben zunehmend weniger Menschen mit ihrem Haushaltseinkommen gut über die Runden. „Während in einer Befragung im Sommer 2020 noch über die Hälfte der Befragten angaben, dass sie sehr gut oder gut mit ihrem Haushaltseinkommen zurechtkommen, gaben dies 2023 sowie 2024 nur noch knapp 38 Prozent der Befragten an“, teilte das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln am Dienstag bei der Vorlage seines „Verteilungsreports 2024“ mit.
Rund ein Viertel der Befragten (25 Prozent) erklärte zudem, dass sie relativ schlecht, schlecht oder sehr schlecht mit ihrem Einkommen auskommen. Zuerst hatte die Düsseldorfer „Rheinische Post“ (Dienstag) über die Ergebnisse des Reports berichtet.
Die IW-Wissenschaftler verwiesen darauf, dass sich im Zeitraum von 2005 bis 2023 insgesamt ein deutlich positiverer Wachstumstrend der nominalen Nettohaushaltseinkommen beobachten lasse. Die Corona-Pandemie, die Energiepreiskrise und die damit einhergehenden hohen Inflationsraten hätten allerdings Spuren hinterlassen.
Das Armutsrisiko von Kindern ist dem Verteilungsreport zufolge höher als das von Senioren. Gleichwohl seien die „subjektiven Einschätzungen“ mitunter anders, hieß es. So wird laut der Erhebung das Ausmaß von Armut unter Rentnern „deutlich höher eingeschätzt“.
Für die jährlichen Auswertungen zur Einkommensverteilung in Deutschland stehen den Angaben zufolge drei verschiedene Befragungsdatensätze zur Verfügung. Dies sind das Sozio-oekonomische Panel (SOEP), die amtliche Sozialberichterstattung jeweils auf Basis der Erhebung „Leben in Europa“ (EU-SILC) sowie auf Basis des Mikrozensus (MZ) des Statistischen Bundesamts mit statistischen Kennziffern zur Armuts- und Verteilungssituation in Deutschland.