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Irrsinn beenden

Berlin mit rund 3,6 Millionen Einwohnern müsste noch Frankfurt am Main schlucken, um auf 4,4 Millionen zu kommen. 4,4 Millionen! Das ist die anzusetzende  tatsächliche Größenordnung, wenn von Kinderarmut hier die Rede ist, wie der Deutsche Kinderschutzbund feststellt (Seite 4). Fast 50 Prozent mehr (!)
als die sonst genannte Zahl drei Millionen. Da verschlägt‘s einem die Sprache.
Verdeckte Armut – hier kommt die Dunkelziffer ans Licht, wird das ganze Ausmaß einer fehlgeleiteten Familienpolitik sichtbar. Der Eindruck bisher ist, es wird hingenommen, dass familienpolitische Leistungen die nicht erreichen, die ihrer am nötigsten bedürfen. Weil sie nicht abgerufen werden aus Scham oder Scheu vor den Hürden beim Behördengang. Weil sie im Hartz-IV-System irrsinnigerweise verpuffen.
Eben hat das neue Schuljahr begonnen. Über eine Million Kinder – wieder mehr als im Jahr davor und NRW mit 300 000 vorneweg – sind auf staatliche Hilfe bei der Anschaffung von Schulbedarf angewiesen. Im Hartz-IV-Fall reicht die nicht.
Eine Kindergrundsicherung machte all diesem Irrsinn ein Ende.