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ifo Institut: Geburtenrückgang trifft Ostdeutschland besonders

Immer weniger Kinder werden geboren. Laut dem Wirtschaftsforschungsinstituts kommt das besonders im Osten des Landes zum Tragen – denn dort gibt es im Zuge der Abwanderung inzwischen deutlich weniger junge Frauen.

Der massive Geburtenrückgang in Deutschland trifft laut dem Wirtschaftsforschungsinstituts ifo den Osten besonders. “In Ostdeutschland die Zahl der Frauen im Alter zwischen 27 und 36 Jahren stark rückläufig ist. Auf sie entfallen aber die meisten Geburten”, das Institut am Mittwoch in Dresden. So würden vor allem in Ostdeutschland weitaus weniger Kinder geboren als früher.

Die Geburtenrate in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Sie lag 2023 bei 1,35 Kindern je Frau, während es 2021 noch 1,58 Kinder je Frau waren. Weniger Kinder als 2023 waren in Deutschland zuletzt 2013 geboren worden. Der rückläufige Trend verstärkte sich laut Bundesamt 2022 und 2023 deutlich.

Nach Ansicht des ifo Instituts haben die Coronakrise, der Ausbruch des Krieges in der Ukraine und die Einkommenseinbußen aufgrund hoher Inflation viele junge Familien dazu bewogen, Kinderwünsche erst einmal aufzuschieben. Ob es sich um eine vorübergehende oder dauerhafte Veränderungen der Familienplanung handele, lasse sich anhand der bislang vorliegenden Daten nicht sagen. “Die Politik wäre aber gut beraten, diese Entwicklungen genauer zu beobachten, auch um mögliche Fehlentscheidungen beim Ausbau von Kita-Betreuung und Schulversorgung zu vermeiden”, empfahl das Wirtschaftsforschungsinstitut.