Der Holocaust-Überlebende Rolf Isaacsohn ist am 20. November zu Gast in der evangelischen PAX-Jugendkirche in Leipzig-Gohlis. Der Ehrenvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig werde in einem Zeitzeugengespräch von seinen Lebenserfahrungen berichten, teilte der evangelisch-lutherische Kirchenbezirk Leipzig am Dienstag mit.
Der heute 91-jährige Isaacsohn erlebte 1938 die Reichspogromnacht und überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt. Nach dem Krieg engagierte er sich als Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde für jüdisches Leben und Kultur in Leipzig.
Das Gespräch findet im Rahmen der jährlichen bundesweiten ökumenischen Friedensdekade statt, die traditionell am Buß- und Bettag beendet wird. Auch in zahlreichen anderen Kirchen in Leipzig sind Gottesdienste und Konzerte geplant, darunter in der Thomskirche und in der Nikolaikirche sowie in der Universitätskirche St. Pauli.
Zu einem ökumenischen Regionalgottesdienst wird in die Apostelkirche in Leipzig-Großzschocher eingeladen. Die ökumenische Friedensdekade steht in diesem Jahr unter dem Motto „Erzähl mir vom Frieden“. Veranstaltet werden traditionell Gottesdienste, Andachten, Friedensgebete und Konzerte.
Der Buß- und Bettag ist ein Feiertag der evangelischen Kirche und wird immer am Mittwoch vor dem Toten- oder Ewigkeitssonntag begangen. Als gesetzlichen Feiertag gibt es ihn nur noch in Sachsen. In den anderen Bundesländern wurde er 1995 zugunsten der Finanzierung der Pflegeversicherung gestrichen.