Der bayerische Antisemitismus-Beauftragte Ludwig Spaenle hat die Eröffnung des Generalsekretariats der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) am Dienstag in München als historischen Moment bezeichnet. „Damit wird Bayern zum Zentrum für jüdisches Leben in Europa“, sagte Spaenle laut einer Mitteilung. Die CER hatte im Mai dieses Jahres beschlossen, ihren Hauptsitz von London nach München zu verlegen. Spaenle sagte, dieser Beschluss der CER sei für ihn „auch eine Folge des Gesamtkonzepts“ der Staatsregierung zur Förderung jüdischen Lebens und der Antisemitismus-Bekämpfung.
Von der bayerischen Landeshauptstadt aus werde es künftig „wichtige Impulse für jüdische Gemeinden sowie für die Bildungsarbeit zu Geschichte, Glauben und Alltag von Jüdinnen und Juden geben“, sagte Spaenle. Die Entscheidung der CER knüpfe an die Zeit unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war, in der München einige Jahre der Sitz wichtiger jüdischer und israelischer Organisationen war, etwa zur Unterstützung von Holocaust-Überlebenden. „Die Landeshauptstadt und Bayern haben eine lange Tradition jüdischen Lebens“, die heutigen Gemeinden dort eine „weit über Bayern ausgreifende Bedeutung“.