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Historischer Moment: Rabbinerkonferenz eröffnet Hauptsitz in München

Der bayerische Antisemitismus-Beauftragte Ludwig Spaenle hat die Eröffnung des Generalsekretariats der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) am Dienstag in München als historischen Moment bezeichnet. „Damit wird Bayern zum Zentrum für jüdisches Leben in Europa“, sagte Spaenle laut einer Mitteilung. Die CER hatte im Mai dieses Jahres beschlossen, ihren Hauptsitz von London nach München zu verlegen. Spaenle sagte, dieser Beschluss der CER sei für ihn „auch eine Folge des Gesamtkonzepts“ der Staatsregierung zur Förderung jüdischen Lebens und der Antisemitismus-Bekämpfung.

Von der bayerischen Landeshauptstadt aus werde es künftig „wichtige Impulse für jüdische Gemeinden sowie für die Bildungsarbeit zu Geschichte, Glauben und Alltag von Jüdinnen und Juden geben“, sagte Spaenle. Die Entscheidung der CER knüpfe an die Zeit unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war, in der München einige Jahre der Sitz wichtiger jüdischer und israelischer Organisationen war, etwa zur Unterstützung von Holocaust-Überlebenden. „Die Landeshauptstadt und Bayern haben eine lange Tradition jüdischen Lebens“, die heutigen Gemeinden dort eine „weit über Bayern ausgreifende Bedeutung“.

Die 1956 in Großbritannien gegründete Organisation hatte im Mai beschlossen, ihren Hauptsitz nach München zu verlegen. Sie wolle ihre Aktivitäten künftig mit einem vom Freistaat Bayern geförderten „Zentrum für Jüdisches Leben“ zur Ausbildung von Rabbinern und Rebbetzin (Rabbinerfrauen) deutlich erweitern, teilte er mit. Man wolle für Rabbiner und Rebbetzin aus ganz Europa „ein umfassendes Bildungsangebot“ bieten und Konferenzen ausrichten. Der Standort München stehe „exemplarisch für viele emotionale Momente sowie Höhen und Abgründe in der deutsch-jüdischen Geschichte“, hieß es damals. (00/3048/19.09.2023)