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Historiker Winkler: AfD als gesamtdeutsches Phänomen sehen

Die AfD ist nach Ansicht des Historikers Heinrich August Winkler als gesamtdeutsches Phänomen zu betrachten. “Wir haben steigende Stimmenanteile für die AfD auch in den so genannten alten Ländern. Insofern ist es gut, sich klarzumachen, dass es auch eine gemeinsame deutsche Vergangenheit gibt, mit der sich auseinanderzusetzen immer noch notwendig ist”, sagte er im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). Bei den Landtagswahlen am Sonntag hatten die AfD ihre bislang besten Wahlergebnisse außerhalb Ostdeutschlands erzielt: 18,4 Prozent in Hessen und 14,6 Prozent in Bayern.

Winkler verwies zudem darauf, dass die AfD eine westdeutsche Gründung sei und von Westdeutschen dominiert werde. Mit Blick auf den Umgang anderer Parteien mit der AfD, die vom Bundesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft ist, mahnte er: “Die demokratischen Parteien, zu denen mittlerweile auch die Linkspartei in den neuen Ländern zu rechnen ist, müssen untereinander kooperationsfähig sein, um einen Anschlag auf die westliche Demokratie und ihre politische Kultur zu verhindern, wie er von der AfD droht.”

Dazu gehören laut Winkler auch neue Kompromisse: “CDU und Linke werden jedenfalls nicht darum herumkommen, über eine Annäherung zu verhandeln, wenn sie denn verhindern wollen, dass die AfD Einfluss auf die Politik der ostdeutschen Länder bekommt.”