Nach dem Massaker der islamistischen Hamas an Israelis am 7. Oktober vermisst der israelisch-deutsche Historiker Meron Mendel ein kollektives Innehalten der deutschen Gesellschaft. Solche Momente habe es etwa nach dem Massaker von Srebrenica während des Bosnienkriegs und nach dem Massaker von Butscha im Ukraine-Krieg gegeben, sagte Mendel am Donnerstag auf der Frankfurter Buchmesse. “Auf diesen Moment in der deutschen Gesellschaft warte ich seit dem 7. Oktober”, sagte der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main.
Erst wenn die Hamas-Verbrechen im Kibbuz Kfar Aza genauso bewertet würden wie die Tötungen in Sebrenica oder Butscha, habe er das Gefühl, “dass nicht mit zweierlei Maß gemessen wird”, sagte Mendel. Wichtig sei eine “Benennung der Grausamkeit der Hamas-Taten ohne Wenn und Aber”.