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Hilfswerk fordert bessere psychologische Hilfe für Flüchtlingskinder

Mike Auerbach

Das Kinderhilfswerk „Terre des hommes“ fordert eine bessere psychologische Versorgung syrischer Flüchtlingskinder. „Seit 2011 sind rund zweieinhalb Millionen Kinder und Jugendliche aus Syrien geflüchtet. Nicht alle sind traumatisiert, aber ein Großteil. Diese Kinder brauchen dringend psychologische Hilfe“, sagte Vorstandssprecher Jörg Angerstein der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ aus Anlass einer Demonstration von mehr als 20 Hilfsorganisationen vor dem Bundestag in Berlin. „Terre des hommes“ geht davon aus, dass allein in Deutschland bis zu 40 000 syrische Kinder therapeutische Hilfe benötigen. Auch Lehrer müssten speziell qualifiziert werden, betonte Angerstein: „Es ist wichtig, dass Lehrer verstehen, warum sich ein Kind zum Beispiel aggressiv verhält oder sehr zurückgezogen ist.“ Wer nicht geschult sei, könne ein solches Verhalten fehlinterpretieren. Deutsche Hilfsorganisationen wollten in Berlin zum sechsten Jahrestag des Syrienkriegs darauf aufmerksam machen, dass weiterhin etwa fünf Millionen Menschen in belagerten und schwer erreichbaren Gebieten ausharren müssen. Unter dem Motto „Uns sind die Hände gebunden“ appellieren sie an die internationale Gemeinschaft, humanitären Zugang zu ermöglichen und die Einhaltung des Völkerrechts zu garantieren. Aufmerksam machten die Hilfswerke bei der Kundgebung auch auf die verzweifelte Lage eingeschlossener Zivilisten im syrischen Bürgerkrieg. „Aleppo ist bis heute Inbegriff des Grauens, den Menschen erleben, die komplett eingeschlossen sind“, erklärten die Organisationen zuvor in Bonn.epd