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Hilfe für Bauernhöfe

Der Evangelische Dienst auf dem Lande (EDL) fordert auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin mehr Unterstützung für bäuerliche Familienbetriebe. „Sie sind die Säule der Landwirtschaft“, sagte der EDLVorsitzende Marcus Harke dem Evangelischen Pressedienst (epd). Diese Landwirte planten längerfristig und gingen sorgsamer mit dem Land um als die Großindustrie, der es primär um die Kosten und Profite gehe.

Der evangelische Pfarrer verwies auch auf die privaten Herausforderungen vieler Landwirte. Oft fehle die Zeit für gemeinsamen Familienurlaub, kritisierte er. „Das Schlimmste ist, wenn ein Mensch sagt: Ich darf nicht krank werden.“ Denn die Kühe müssten gemolken werden. Deswegen schlug Harke unter anderem vor, dass familiäre Betriebe sich ihre Arbeit mit Nachbarn teilen sollten oder das es mehr Betriebshelfer gebe. „Das müsste stärker von politischer Seite gefördert werden“, erklärte der EDL-Vorsitzende.

Es stellt sich für Harke außerdem die Frage nach der Überproduktion der Agrarindustrie. Es könne nicht sein, dass Discounter sich gegenseitig mit Dumpingpreisen unterböten, erklärte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An Nahe und Glan. „Mir tun die Höfe leid, die sehr auf das Tierwohl bedacht sind.“ Denn für solche Betriebe sei es immer schwerer, die laufenden Kosten zu decken, viele hätten Schulden.

Harke appellierte deswegen an die Verbraucher, auch Produkte zu kaufen, die ein paar Cent teurer seien. Dafür brauche es aber eine Kennzeichnungspflicht, damit es nicht zu einer Verbrauchertäuschung komme.