An Alzheimer oder einer Demenz-Erkrankung leiden doch “nur” alte Menschen, oder? Nein, es kann auch deutlich jüngere Menschen treffen. Ihre Angehörigen stehen vor ganz anderen Problemen. Hier kann man Hilfe bekommen.
In Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft mehr als 100.000 Menschen zwischen 45 und 64 Jahren mit einer Demenz. Die Hilfsorganisation sagt, deren Lebenssituation unterscheide sich stark von der der Menschen, die im Rentenalter erkranken. Spezialisierte Angebote für diese Gruppe gebe es kaum. Deshalb gestaltet sich die Suche nach Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten meist schwieriger.
Weil in vielen Fällen noch Kinder im Haushalt leben, rät die Alzheimer-Gesellschaft zu einer therapeutischen Begleitung der Angehörigen; schließlich sei die Erkrankung des Familienmitglieds eine große Belastung. Gerade für Kinder sei es schwierig zu verstehen, wenn ein Elternteil an einer Demenz erkranke. Aber auch Ehe und Partnerschaft mit einer erkrankten Person stünden vor großen Herausforderungen. Die Alzheimer-Gesellschaft ermutigt dazu, über das Jugendamt familienunterstützende Angebote einzufordern wie zum Beispiel Familienhelfer.
Die Alzheimer-Gesellschaft verweist auf das Projekt RHAPSODY, in dessen Rahmen von 2014 bis 2017 ein Ratgeber zu Demenz bei jüngeren Menschen in vier Sprachen entwickelt wurde. RHAPSODY ist ein Projekt des gemeinsamen EU-Programms zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Auf der Internetseite der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft wird das Programm zur Verfügung gestellt. Angehörige können sich umfassend informieren, wie sie mit der Krankheit und den begleitenden Problemen umgehen.