Nach einem Brand im katholischen Marienkrankenhaus in Hamburg-Hohenfelde mit drei Todesopfern und über 30 Verletzten in der Nacht zu Sonntag hat sich der Hamburger Erzbischof Stefan Heße „zutiefst entsetzt und sehr traurig“ gezeigt. „Mit meinen Gedanken und meinem Gebet bin ich bei den Toten und Verletzten. Ich denke an die Angehörigen der vielen Geschädigten“, sagte Heße laut Mitteilung des Erzbistums Hamburg. Er habe die Gemeinden des Erzbistums gebeten, in den Sonntagsgottesdiensten für die Toten, Verletzten, Angehörigen und die Mitarbeitenden zu beten. Heße danke den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes für ihren schnellen und professionellen Einsatz.
Der Feuerwehr Hamburg war der Brand eigenen Angaben zufolge kurz nach Mitternacht gemeldet worden. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte habe ein Patientenzimmer im Erdgeschoss im Vollbrand gestanden, das Feuer habe über die Außenfassade in ein darüber liegendes Zimmer überzugreifen gedroht. Zeitgleich hätten sich mehrere Personen der darüberliegenden Stationen an den Fenstern bemerkbar gemacht, da sie aufgrund von Rauchentwicklung ihre Zimmer nicht mehr hätten verlassen können.
Feuerwehrleute hätten die Menschen über Leitern und Stationsflure aus dem Gebäude gerettet. Rettungskräfte hätten die Erstversorgung übernommen. Insgesamt forderte der Brand laut Feuerwehr drei Tote, eine lebensbedrohlich verletzte Person, 18 schwer- und 15 leichtverletzte Menschen.
Die Feuerwehr konnte den Brand den Angaben nach zügig unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Patientenzimmer verhindern. Feuerwehr, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und weitere Hilfsorganisationen seien mit insgesamt rund 220 Einsatzkräften im Einsatz gewesen, hieß es.
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, erklärte nach dem Brand: „Offenkundig reichen die Regelungen des vorbeugenden Brandschutzes in den 1.600 Krankenhäusern nicht aus.“ Er forderte eine gesetzliche Pflicht zur Installation von selbstständig arbeitenden Löschanlagen in sämtlichen Patienten- und Personalzimmern. Sowohl Entstehungsbrände als auch unkontrollierte Rauchgasentwicklung könnten so frühzeitig erkannt und bekämpft werden. Sprinkleranlagen könnten Leben retten.