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Herausforderung meistern

Bei der Epiphanias-Konferenz des Perthes-Werks ging es um die alternde Gesellschaft

© Andreas Rother - Photograph

KAMEN – Die Erfahrung von Fremdsein machen in Deutschland nicht nur Flüchtlinge. Auch andere Gruppen erlebten in der Gesellschaft Ausgrenzung, sagte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. Die Fremdheit dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine grundsätzliche Gleichheit aller Menschen als geliebte, einmalige Geschöpfe Gottes gebe, so die leitende Theologin in einem Gottesdienst anlässlich der Epiphanias-Konferenz des Perthes-Werkes in Kamen.
Beim anschließenden Empfang erläuterte der Vorstandsvorsitzende des Perthes-Werks, Pfarrer Rüdiger Schuch, die Herausforderungen des diakonischen Unternehmens. Die Arbeit vor Ort finde im Spanungsfeld von „Fachlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Christlichkeit“ statt, sagte Schuch. „Den Alltag der uns anvertrauten Menschen und deren Angehörigen zu erleichtern, Lebensqualität zu erhalten und zu steigern, fachliche Hilfe anzubieten, ein Höchstmaß an Selbstständigkeit und selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen: Das ist unser Anspruch an uns selbst“, so der Vorstandsvorsitzende.
Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Bundesbeauftragter für die Belange der Patientinnen und Patienten, sprach sich für die Einrichtung von „Pflegekammern“ und für den Ausbau der Tagespflege aus, um die häusliche Pflege nachhaltiger zu unterstützen. Besonderer Bedarf bestehe bei der Rekrutierung und Ausbildung von Pflegepersonal, betonte der Politiker. Er forderte eine Generalistik in der Kranken- und Altenpflegeausbildung sowie die angemessene Anerkennung von Pflegeberufen: „Pflege muss auf Augenhöhe gebracht werden mit anderen Berufen“, so Laumann. Darüber hinaus müssten Pflegeausbildungen in allen Bundesländern kostenlos angeboten werden. Zudem forderte er die Träger auf, sich mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff auseinanderzusetzen, der ab 2017 in Kraft tritt. UK