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Heilig. Heilig. Heilig

Ein aufgeschüttetes Plateau im Südostteil Jerusalems ist einer der umstrittensten heiligen Orte der Erde: der Tempelberg

Judentum: Für Juden ist der Tempelberg der heiligste Ort schlechthin. Das Bild, das man in diesem Zusammenhang meist in den Nachrichten sieht zeigt allerdings die so genannte Klagemauer. Sie ist eigentlich nur eine Stützmauer des Plateaus, auf dem die Tempel standen (salomonischer Tempel, erbaut vor etwa 3000 Jahren, herodianischer Tempel, erbaut vor etwa 2500 Jahren). Die beiden Tempel sind lange vergangen (zerstört von den Babyloniern beziehungweise von den Römern); auf dem Tempelberg selbst stehen seit dem 7. Jahrhundert der muslimische Felsendom und die al-Aqsa-Moschee. Somit ist die „Klagemauer“ (eigentlich: die „westliche“ Mauer“) gewissermaßen nur ein Ersatzort für den Tempelberg.
Islam: Für Muslime stellt die al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg das drittwichtigste Heiligtum dar – nach Mekka und Medina. Auf dem Berg, wo einst das jüdische Allerheiligste stand, steht sie dort seit mittlerweile über 1000 Jahren, gemeinsam mit dem Felsendom (eigentlich eine Gedenkstätte mit Reliquien des Propheten Mohammed, der von hier in den Himmel aufgestiegen sein soll). Der Tempelberg befindet sich unter muslimischer Verwaltung.
Christentum: Über die Bedeutung der Tempel im Judentum hinaus ist Jerusalem den Christinnen und Christen auch deshalb „heilig“, weil Jesus Christus hier lebte, wirkte, zum Tode verurteilt wurde und am Kreuz starb. Auch wenn es je nach Konfession sehr unterschiedliche Vorstellungen von der Art dieser „Heiligkeit“ gibt, hat Jerusalem im Christentum eine herausragende Bedeutung. UK