Die Heidelberger Kunsthistorikerin und Ägyptologin Friederike Werner bekommt für ihre Studie „Das `ägyptische‘ Geheimnis oder: Die verhüllten Tempel von Hohenzieritz und Berlin 1795/1850“ (2024) den mit 2.500 Euro dotierten Annalise-Wagner-Literaturpreis 2025. Die Auszeichnung wird vergeben von der Annalise-Wagner-Stiftung (Neubrandenburg) für hervorragende Texte mit Bezug zum Gebiet der historischen Region Mecklenburg-Strelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, wie die Stadt Neubrandenburg und die Stiftung am Dienstag mitteilten. Die feierliche Preisverleihung soll am 27. Juni in der Regionalbibliothek Neubrandenburg erfolgen.
Die kulturhistorische Studie „Das ‘ägyptische‘ Geheimnis oder: Die verhüllten Tempel von Hohenzieritz und Berlin 1795/1850“ ist nach Angaben des Verlags „VDG arts + science“ (Weimar) eine faszinierende Entdeckung „für Liebhaber geheimnisvoller Schlösser und erstaunlicher Geschichten über Götter, Herrscher, Gelehrte und Freimaurer“. Erstmals komme hier die gemeinsame Ägyptenfaszination der Mecklenburg-Strelitzer und preußischen Herrscher des 18. und 19. Jahrhunderts ans Licht. Eine Hauptakteurin sei dabei die preußische Königin Luise, geborene Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz (1770-1810).
Laut Jury gelingt der Autorin inhaltlich und sprachlich eine „mitreißende Kunst-Geschichte“. Dabei werde die Publikation „wissenschaftlichen Ansprüchen ebenso gerecht wie der Vermittlung ihres Stoffes an einen breiten Kreis von Interessierten“. Mit „spürbarer Liebe für ihr Thema, akribisch im Detail und faktenreich eingebettet“ nehme sie die Leserschaft mit auf eine reich bebilderte und fesselnd erzählte, „spannende, fakten- und deutungsreiche Reise“, in deren Mittelpunkt der „Ägyptische Saal“ des ostmecklenburgischen Schlosses Hohenzieritz stehe.
Schloss Hohenzieritz war ab Ende des 18. Jahrhunderts die Sommerresidenz der Herzöge zu Mecklenburg-Strelitz. Das Schloss war auch der Sterbeort der Königin Luise von Preußen. Dieses Kulturdenkmal mit seiner Luisen-Gedenkstätte gehört zu den Kulturgut-Schätzen der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern.
Der Annalise-Wagner-Preis ist ein Vermächtnis der Heimatforscherin Annalise Wagner (1903-1986). Er war 1991 der erste neue Kulturpreis, der in Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen wurde, und gehört heute zu den anerkannten regionalen Literaturpreisen in MV. Die Auszeichnung wird zum 34. Mal vergeben.