Als „mutigen und aufrechten Streiter für Freiheit und Demokratie“ hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den am Montag gestorbenen Theologen und DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer gewürdigt. Ohne Menschen wie ihn wäre die friedliche Revolution vor 35 Jahren nicht möglich gewesen, erklärte Steinmeier am Dienstag in Berlin.
„Friedrich Schorlemmer gehörte zu jenen mutigen DDR-Bürgerrechtlern, die mit hohem persönlichen Einsatz das Unrecht des SED-Regimes kritisierten und im Herbst 1989 den Aufbruch für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte wagten.“
Mit der von ihm mit initiierten Friedensaktion „Schwerter zu Pflugscharen“ in Wittenberg 1983 sei Schorlemmer „in die Geschichte eingegangen“. Auch nach dem Fall der Mauer habe er die politischen Debatten mit kritischem Blick bereichert. Zugleich habe Schorlemmer Bürgerinnen und Bürger ermutigt, Verantwortung zu übernehmen.
„Gerade in Zeiten, in denen politische Kräfte erstarken, die die Demokratie infrage stellen, ist sein Tod ein großer Verlust für unser Land“, schrieb das Staatsoberhaupt. Und weiter: „Friedrich Schorlemmer war ein Mann der Worte, ein Mann des Gewissens, ein Mann des Glaubens. Wir werden ihn nicht vergessen.“
Der evangelische Theologe und Bürgerrechtler war nach Angaben seiner Familie am Montag nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren in einem Berliner Pflegeheim verstorben. Der am 16. Mai 1944 im brandenburgischen Wittenberge geborene Friedrich-Wilhelm Schorlemmer war einer der wichtigsten Protagonisten der friedlichen Revolution in der DDR.