Artikel teilen:

Haseloff: Menschen in Ostdeutschland sollten zufriedener sein

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht eine Diskrepanz zwischen den wirtschaftlichen Erfolgen seit der Wiedervereinigung und der Wahrnehmung vieler Menschen. „Wir müssen dafür sorgen, dass der Zufriedenheitsgrad der Menschen auch in Übereinstimmung ist mit dem, was wirklich geschaffen wurde“, sagte Haseloff am Donnerstag in der Fernsehsendung „MDR aktuell“.

In einer Sondersendung zum Jahrestag des Mauerfalls am 9. November sagte der Regierungschef, die Menschen, die harte Zeiten und den Umbruch erlebt hätten, könnten nun stolz darauf sein, zu den modernsten Regionen Europas zu gehören. Beispielhaft nannte er die Region Bitterfeld-Wolfen und Leuna. Hier seien weltweit – historisch gesehen – die meisten Fördermittel jemals gezahlt worden, um eine völlig marode, alte Wirtschaft zu ersetzen durch neue Unternehmen mit neuen Arbeitsplätzen, sagte Haseloff. Diese Region sehe heute völlig anders aus als zu Zeiten, als noch Braunkohle gefördert wurde.

Den Erfolg der AfD nannte Haseloff einen Widerspruch zur Realität. Eigentlich könne sich in und um Bitterfeld-Wolfen keiner beschweren über die vergangenen Jahre und die Lebens- und Einkommensmöglichkeiten. Es spielten aber in die Landespolitik immer wieder Themen hinein, die nichts mit dem Land zu tun hätten: Internationales, Kriege, Unsicherheiten weltweit, die ungelöste Migrationsproblematik, meinte Haseloff. „All das wird in einen Topf geworfen. Obwohl da europäische und Bundeszuständigkeit da ist, kriegen wir hier natürlich als Landespolitiker genau diese Stimmungslage auch mit“, sagte der Ministerpräsident.