Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, erkennt vermehrt verfassungsfeindliche Bestrebungen in der AfD. „Wir sehen eine erhebliche Anzahl von Protagonisten in dieser Partei, die immer wieder Hass und Hetze verbreiten gegen Minderheiten aller Art hier in Deutschland“, sagte Haldenwang in den ARD-Tagesthemen.
„Da geht es gegen Menschen mit Migrationshintergrund, da geht es gegen muslimische Personen, da geht es gegen Menschen mit anderer geschlechtlicher Orientierung oder anderer Sexualität. Da gibt es auch Strömungen von Antisemitismus“, sagt Haldenwang: „All das nehmen wir innerhalb der AfD wahr in einem Maße, dass durch diesen Hass und durch diese Hetze die Menschenwürde dieser Personenkreise verletzt wird.“
Radikaler AfD-Flügel immer stärker
Der radikale Flügel von Björn Höcke habe in den vergangenen Monaten deutlich an Einfluss gewonnen, er habe bei der AfD-Europawahlversammlung, die am Wochenende in Magdeburg zu Ende gegangen ist, sein Personal gestreut. Gemäßigte Stimmen seien in der Partei so gut wie nicht mehr wahrzunehmen.

Den Vorwurf der Parteilichkeit aus der AfD wies Haldenwang, der der CDU angehört, zurück. Seine Neutralität ende dort, „wo wir es mit verfassungsfeindlichen Bestrebungen zu tun haben“.